Wann ist meine Katze seniorig und was muss ich für ein langes und glückliches Katzen-Leben beachten?
Du beobachtest, dass Deine Katze älter wird? Dann solltest du beachten, dass sich die Bedürfnisse Deiner Katze ändern und es mehr Pflege und Unterstützung durch Dich erfordert, um ihr ein langes, gesundes und schönes Leben zu gestalten. In diesem Blogartikel bekommst Du Tipps von Filu‘s Care Team, wie Du die Bedürfnisse Deiner Katze im seniorigen Alter erkennen und auf diese im Alltag eingehen kannst. Je früher du diese Tipps in deine Routine einbaust, desto eher freut sich dein Vierbeiner.
Wann ist meine Katze eigentlich in einem seniorigen Alter?
Der Vergleich, dass jedes Katzenjahr ein siebenfaches eines Menschenjahres ist, entspricht nicht ganz der Realität. Katzen altern in den ersten Jahren schneller, sind schneller adult und damit auch schneller älter. Man kann das Leben einer Katze grob in folgende Altersklassen einteilen:
- Welpe: Geburt bis zu 1 Jahr
- Junge Katze: 1-6 Jahre
- Reife Katze: 7-10 Jahre
- Seniorige Katze: Über 10 Jahre
Es gibt viele kleine Veränderungen, die Du vornehmen kannst, damit Deine Katze sich auch in ihren goldenen Jahren gesund und glücklich fühlt. Angefangen bei regelmäßigen Tierarztbesuchen, über die richtige Ernährung und ausreichende Flüssigkeitszufuhr bis hin zu Anpassungen ihrer Umgebung können die Lebensqualität Deiner Katze erheblich verbessern und ihr sogar zu einem längeren Leben verhelfen. Wie Du das genau machst, erfährst Du in den folgenden elf Punkten.
1. Regelmäßige Tierarztbesuche
Gesunde erwachsene Katzen sollten alle sechs Monate zu einer Routineuntersuchung zum Tierarzt gehen. Hier ist es zu empfehlen, dass einmal jährlich ein Labortest zur Überprüfung der Blutparameter und damit der Organe Deiner Katze durchgeführt wird. Sollte Deine Katze über 10 Jahre alt sein oder bereits gesundheitliche Probleme zeigen, ist es wichtig häufigere Kontrollen nach Einschätzung Eures Tierarztes durchführen zu lassen. Diese Routineuntersuchungen helfen, potentielle Krankheiten frühzeitig zu erkennen. Damit verbunden gibt es höhere Chancen auf eine gute Regeneration sowie geringeren invasiven Aufwand - was letztendlich geringere Kosten für Dich bedeutet.
2. Beobachte Deine Katze Zuhause bezüglich Symptomen einer Erkrankung oder Schmerzen
Katzen sind Profis im Verbergen von Schmerzen und Krankheiten. Somit ist es für Besitzer oft schwierig zu erkennen, ob und wann sich Ihr Vierbeiner im Anfangsstadium einer Krankheit befindet. Du kannst Dir das aber etwas erleichtern, wenn Du Deine Katze einmal wöchentlich in Ruhe abtastest, beispielsweise bei der Fellpflege. So kannst Du eventuelle Umfangsvermehrungen wie Knoten und Beulen oder andere auffällige Veränderungen feststellen. Falls Du etwas fühlst, das Du vorher nicht gespürt hast, solltest Du deine Katze von Eurem Tierarzt untersuchen lassen. Achte außerdem auch auf Verhaltensänderungen (Fress-, Trink, Pflege- und Bewegungsverhalten), welche ebenso erste Anzeichen einer Erkrankung sein könnten.
3. Achte auf die Ernährung und ein gesundes Gewicht Deiner Katze
Wenn Deine Katze älter wird, können sich
ihre Ernährungsbedürfnisse ändern. Es ist wichtig, in engem Kontakt mit Eurem Tierarzt zu bleiben, der Dich über die besonderen Bedürfnisse Deiner Katze - insbesondere bei Erkrankung - beraten kann. Wenn Deine Katze das Futter für ausgewachsene Katzen gut verträgt, ist es meist in Ordnung, sie auch im Alter mit dem gleichen Futter zu versorgen. Achte jedoch auf eine nährstoffreiche Nahrung und kläre mit deinem Tierarzt, ob das Futter zu den Bedürfnissen Deiner Katze passt.
Gewichtsverlust ist ein häufiges Problem bei älteren Katzen. Er ist oft ein erstes Anzeichen einer Erkrankung und steht häufig sogar in Verbindung mit gesteigertem Appetit (wenn Deine Katze beispielsweise unter Schilddrüsenüberfunktion oder Diabetes leidet). Dein Tierarzt wiegt Deine Katze bei den Routineuntersuchungen und hat stets einen Überblick und Vergleich zu vorhergehenden Besuchen. Sprich ihn bei Gewichtsverlust deiner Katze am besten gleich an.
Es kann ebenso sein, dass ältere Katzen an Gewicht zunehmen. Dies geschieht, wenn sie bei weniger Aktivität die gleiche Kalorienzahl aufnehmen. Dies birgt gewisse Krankheitsrisiken für Deinen Vierbeiner (wie z.B. für Diabetes), kann bereits vorhandene Gelenkprobleme verschlimmern und die Lebensqualität Deiner Katze beeinträchtigen.
4. Vergewissere Dich, dass Deine Katze ausreichend Wasser trinkt
Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist für Deine Katze von äußerster Relevanz. Dies gewährleistet die Funktionstüchtigkeit der Organe und damit, dass Abfallprodukte sowie Toxine aus dem Körper ausgeschieden werden.
Ist Deine Katze auch sehr wählerisch, wenn es um die Wasseraufnahme geht? Dann weiß Dein Tierarzt einige Tipps, wie Du Deine Katze zum Trinken motivierst. Besonders an heißen Tagen oder wenn sie sich mehr als üblicherweise bewegt ist die Wasseraufnahme äußerst wichtig.
5. Reduziere Stress für Deine Katze
Stress und Angst sind für ältere Katzen oft schwieriger zu verarbeiten als für jüngere Tiere. Dies kann nicht nur für die Psyche des Tieres belastend sein, sondern steht oft auch in Verbindung mit der Ursache möglicher Erkrankungen ( wie z.B. Harnwegs- und Atemwegsinfektionen). Somit solltest Du beachten, mögliche Ursachen hierfür weitestgehend zu reduzieren.
Futter- und Wasserversorgung, Ruhe- und Pflegestellen, sowie der freie Toilettengang sind grundlegende Bedürfnisse, die bei Fehlen zu Stress führen können. Stelle deshalb ausreichend Möglichkeiten von Katzentoiletten, Futter- und Wassernäpfe sowie Kratzbäume und Katzenbetten im Haus zur Verfügung, die stets leicht zugänglich sind.
So wie Du selbst eine Routine bevorzugst, tut das auch Deine Katze. Versuche deshalb, einen regelmäßigen Alltag für Deine Katze zu etablieren. Sollten Änderungen auf Deine Katze zukommen, so gewöhne Deinen Vierbeiner langsam daran. Vergewissere Dich, dass Deine Katze einen sicheren und ruhigen Rückzugsort hat, falls sie sich überfordert fühlen könnte (z.B., wenn Du Gäste zu Besuch hast).
6. Pass die Umgebung Deiner Katze an die Bedürfnisse im Alter an
Im höheren Alter können Gelenkprobleme wie Arthritis auftreten, die die Beweglichkeit deiner Katze einschränken. Dies erfordert es, die Umgebung den Bedürfnissen Deiner Katze entsprechend anzupassen.
Achte darauf, dass grundsätzlich keine zu hohen Sprünge erforderlich sind, da Deine Katze womöglich nicht mehr so agil wie früher ist. Hier können unterstützende Klötze, Stangen oder Gehrampen sinnvoll sein. Bei Rücken- oder Nackenschmerzen können erhöhte Näpfe verwendet werden. Die Katzentoilette sollte einfach zugänglich sein. Hohe Ränder und Boxen mit hohem Einstieg können für ältere Katzen schwierig zu erreichen sein. Vermeide rutschige Oberflächen, da diese unangenehm sein oder schnelle Bewegungen hervorrufen können. Verwende Teppiche oder Matten, um harte Oberflächen abzudecken und Deiner Katze somit mehr Halt zu geben. Im Alter ruht Deine Katze vermutlich vermehrt, deshalb ist es wichtig, dass sie weich liegen kann. Hierfür eignet sich bspw. ein dickes, therapeutisches Bett für Haustiere. Auch die Krallen müssen möglicherweise häufiger geschnitten werden, da es ihnen schwerfällt, Kratzbäume zu benutzen. Außerdem sind horizontale Kratzbäume leichter zu nutzen. Bei Fragen zu Krallenabnutzung und Krallenschneiden wende Dich an Deinen Tierarzt.
7. Unterstütze Deine Katze bei der Fellpflege
Wie Dir wahrscheinlich bewusst ist, können sich Katzen stundenlang mit der Perfektionierung ihrer Fellpflege beschäftigen. Im Alter können Katzen jedoch durch eingeschränkte Beweglichkeit, Übergewicht oder gesundheitliche Probleme Schwierigkeiten haben, bestimmte Bereiche ihres Körpers schmerzlos und einfach zu erreichen, was verfilztes Fell, Knoten und Verkleben der Haare zur Folge haben kann. Je nach Art und Länge ihres Fells musst Du Deiner Katze eventuell mehrmals pro Woche bei der Fellpflege helfen.
8. Putze die Zähne Deiner Katze
Zahnerkrankungen treten bei älteren Katzen sehr häufig auf. Dies kann zu Schmerzen und Entzündungen führen, was wiederum ungenügende Nahrungsaufnahme, Infektionen, Knochenverlust oder systemische Probleme zur Folge haben kann.
Wir empfehlen, die Zähne Deiner Katze täglich mit einer für Haustiere geeigneten Zahnpasta zu putzen. Wenn Deine Katze das Gefühl einer Zahnbürste im Maul als unangenehm empfindet und sich weigert, nutze stattdessen ein kleines Stück Gaze, das Du sanft über die Zähne reibst. Dadurch können Bakterien und Zahnbelag reduziert werden.
Bei den regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen kontrolliert Dein Tierarzt auch die Zähne. Er wird Dir sagen, wann Deine Katze eine professionelle Zahnreinigung benötigt, um mögliche Folgeerkrankungen zu vermeiden.
9. Stelle Deiner Katze Material zur Verfügung, das ihre Sinne stimuliert
Ältere Katzen verbringen mit zunehmendem Alter vermehrt Zeit Zuhause. Hier sollte viel Abwechslung geboten werden, um die Sinne Deiner Katze kontinuierlich zu stimulieren. Stelle beispielsweise zusätzliches Spielzeug zur Verfügung, das die natürlichen Instinkte Deiner Katze wie Jagen, Kratzen und Klettern anspricht. Viele ältere Katzen genießen es, die Welt draußen zu beobachten, daher solltest Du eine gemütliche Sitzgelegenheit in der Nähe des Fensters aufstellen. Es ist erwiesen, dass geistige Stimulation den Auswirkungen der nachlassenden kognitiven Fähigkeiten älterer Haustiere entgegenwirken kann.
10. Achte darauf, ob Deine Katze ausreichen hören und sehen kann
Wie beim Menschen können sich auch bei Tieren die Sinne mit zunehmendem Alter verschlechtern. Manchmal leidet die Seh- oder Hörfähigkeit durch den normalen Alterungsprozess und dem ist leider wenig entgegenzuwirken. In einigen Fällen kann dies jedoch auch auf eine Erkrankung wie Katarakte oder eine Ohrinfektion zurückzuführen sein. Anzeichen hierfür sind das Rennen gegen Hindernisse (wie Möbel) oder die ausbleibende Reaktion auf Geräusche, die sie sonst immer hervorlockten (bspw. das Öffnen einer Futterverpackung).
11. Denke genau nach, bevor Du eine weitere Katze in Dein Haus holst
Fälschlicherweise geht man oft davon aus, dass ein junges Kätzchen im Haus dazu beitragen kann, eine ältere Katze aufzumuntern und zu animieren. Jedoch werden junge Katzen oft von älteren Katzen als sehr anstrengend empfunden. Ältere Katzen brauchen viel Ruhe und ihren eigenen Freiraum, der dann nur noch selten zu finden ist.
Wenn Du also erwägst, ein neues Kätzchen in Dein Haus aufzunehmen, empfehlen wir dies nur mit einer relativ fitten Katze im Haus zu tun. Darüber hinaus solltest Du ausreichend Rückzugsmöglichkeiten sicher stellen.